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Erster Platz für unsere Kampagne „Umsichtig unterwegs in Mannheim“

Vor einem Publikum von rund 350 Teilnehmern im Congress Centrum Ulm wurde vergangenen Freitag ein Meilenstein erreicht: Unsere Kampagne „Umsichtig unterwegs in Mannheim – aufpassen und anpassen“ erhielt den ersten Platz des Landespreises für Fußverkehr in der Kategorie „Partizipation und Kommunikation“. Die feierliche Preisverleihung markierte den Höhepunkt des Vormittags, an dem die Gewinner von einer renommierten Fachjury ausgewählt und von Minister Hermann persönlich auf der Bühne geehrt wurden. Die Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverein V.m.K. (BBSV), der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar e.V. und die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen der Stadt Mannheim waren vor Ort, um den Preis stolz entgegenzunehmen.

Wir freuen uns sehr, dass unsere Kampagne weit über die Stadtgrenzen hinaus ein Ausrufezeichen gesetzt hat und damit das Verkehrsministerium überzeugt hat.

Hier geht es zur Pressemitteilung der Fußverkehrskonferenz.

Auf dem Bild zu sehen sind: Dr. Wolff (Geschäftsführer des BBSV), Herr Schneider (Vorsitzender des BBSV), Herr Schaudt (Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar e. V.), Chamäleon Chämy und Frau Frenz, Beuftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen der Stadt Mannheim. Herr Schaudt hat die Urkunde der Preisverleihung in der Hand.

Ziele – Warum diese Kampagne?

Alle Menschen wollen sich sicher im öffentlichen Raum bewegen. Dies geht nur miteinander, braucht mehr Rücksichtnahme und Informationen. Zum Beispiel: Was ist ein Blindenleitsystem? Was sind Behindertenparkplätze? Wie verhält man sich in einer Fahrradstraße oder auf dem Fahrradweg? Wie kommt man mit einem Kinderwagen gefahrlos von A nach B?

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Der öffentliche Raum wird in Mannheim von vielen unterschiedlichen Menschen genutzt. Dazu gehören junge und alte, schnelle und langsame Menschen, Menschen mit einer dauerhaften oder kurzfristigen Behinderung, Familien mit Kinderwagen. Ebenso unterschiedlich wie die Menschen sind die Mobilitätsformen und ihre individuellen Geschwindigkeiten – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad, Rollstuhl, E-Scooter oder mit dem Auto. Unsere Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, achtsamer im öffentlichen Raum miteinander umzugehen. Wir wollen sensibilisieren, dass ein – auch nur ganz kurz – abgestelltes Fahrzeug an Kreuzungen ein großes Problem für Rollstuhlfahrer*innen darstellt. Oder Hindernisse auf dem Blindenleitsystem zu gefährlichen Stolperfallen für seheingeschränkte Menschen werden. Wir klären auf, dass hörbeeinträchtigte Menschen zum Beispiel eine Fahrradklingel nicht wahrnehmen. Wir sind überzeugt: Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass sie sich falsch verhalten. Umso wichtiger ist an dieser Stelle Aufklärung, damit wir ein klares Ziel erreichen: Für ALLE die Mobilität im öffentlichen Raum sicherer zu machen!

Wir stellen vor: Unser Maskottchen Chämy

Unser Maskottchen ist extrem anpassungsfähig und verfügt über ganz besondere Eigenschaften. Zum Beispiel kann es seine Augen unabhängig voneinander bewegen und hat damit einen sehr großen Wahrnehmungsradius. Es kann sich in Farbe und teilweise auch in der Körperform an die Umgebung anpassen. Diese Fähigkeiten vereint auf der ganzen Welt nur ein Tier: das Chamäleon.

Wir greifen das auf und lassen das Chämy zum sympathischen Super-Helden der Straße werden. Mit seinem nahezu Rundum-Blick und großer Anpassungsfähigkeit bewegt sich Chämy besonders achtsam durch den öffentlichen Raum, wird zum Retter bei heiklen Situationen und zu einem echten Vorbild für alle.

Halten Sie in Zukunft die Augen auf, vielleicht kreuzt unser buntes, lebensgroßes Maskottchen demnächst auch Ihren Weg durch die Straßen Mannheims und blinzelt Ihnen zu!

Im Übrigen: Chämy ist ein wahrer Selfie-Fan und lässt sich gerne mit Ihnen fotografieren.

Bild des Maskottchen, ein Chamäleon

Veranstaltungen

Hier können Sie uns und natürlich auch das Chamäleon treffen. Es gibt Wissenswertes, Spielerisches und
sicherlich auch spannende Begegnungen und Dialoge. Wir freuen uns auf Sie!

06.07.2024

Aktionstag auf den Kapuzinerplanken mit Tombola, Mitmachparcours, Chämy und einer Kaffeelounge

In Kürze

Weitere Veranstaltungen folgen

Häufige Fragen und Tipps

Was bedeuten die Streifen und Noppen auf dem Boden in der Stadt und die Geräusche an den Ampeln?

Blindenleitsysteme sind für blinde und sehbehinderte Menschen Grundlage für deren selbstbestimmte Mobilität. Im öffentlichen Raum sind diese zumeist in den Gehwegbereichen eingebaute tastbare und kontrastreiche Elemente, die sogenannten taktilen Leitlinien (Rippen und Noppen). Meistens führen sie, aber manchmal warnen sie auch. Sind diese Leitsysteme z.B. durch abgestellte Fahrzeuge oder Gegenstände versperrt, geht es für die betroffenen Menschen einfach nicht mehr weiter. Sie sind dann auf Hilfe angewiesen und in ihrer Mobilität eingeschränkt. Das Tackern an den Ampeln erleichtert es, diese zu finden. Am Taster der Ampelmasten befindet sich unten ein weiterer Taster. Wird dieser gedrückt, kommt ein anderer Ton auf den Ampelmasten auf beiden Seiten und zeigt analog zum Fußgängergrün den betroffenen Menschen an, wann sie gefahrlos die Straße überqueren können. Unser Tipp: Blinde und sehbehinderte Menschen in Mannheim finden mit freigehaltenen Blindenleitsystemen  und akustischen Ampeln selbstbestimmt und ohne fremde Hilfe den Weg. Und sollten sie trotzdem wirklich einmal Hilfe gebrauchen, sind sie für Ihre Unterstützung dankbar. 

Wie komme ich mit dem Kinderwagen ohne größere Probleme und stressfrei von A nach B?

Der Bummel durch Mannheim von Eltern mit Kinderwagen kann an der einen oder anderen Stelle durchaus zum Hindernislauf werden. Wild auf dem Gehweg geparkte Fahrräder und E-Scooter machen ein Durchkommen dann unmöglich. Ein ganz großes Problem sind auf dem Gehweg Radfahrende oder mit Autos zugeparkte Gehwege und Querungsstellen. Oft ist dann nur noch die Fahrbahn die einzige – und leider auch gefährliche – Ausweichmöglichkeit. Unser Tipp: Von Fahrzeugen freigehaltene Gehwege und Querungsstellen sowie rücksichtsvolle Radfahrende, die auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg ihr Tempo der Situation anpassen, nutzen nicht nur den Eltern sondern allen.

Wieso gibt es überhaupt Behinderten-Parkplätze und wer darf sie benutzen?

Behindertenparkplätze – oder richtiger: Schwerbehindertenparkplätze – ermöglichen bestimmten Menschen mit Schwerbehinderung den nahen und möglichst barrierefreien Zugang zu wichtigen Einrichtungen. Dabei handelt es sich nicht um eine Extrawurst, sondern um einen Nachteilsausgleich, damit diese Menschen auch mit ihrer Behinderung mobil bleiben und am öffentlichen Leben teilnehmen können. Sie erkennen den Parkplatz an einem großen blauen Symbol mit einem Rollstuhl auf dem Boden und meist einem Schild.. Sie dürfen den Parkplatz nur dann nutzen, wenn Sie als Fahrer*in oder Mitfahrer*in den europaweit gültigen blauen Parkausweis besitzen und im Fahrzeug auslegen. Unser Tipp: Wenn Sie keinen entsprechenden Ausweis haben, parken Sie dort nicht. Auch nicht „nur kurz“! Berechtigte Mitmenschen können unter Umständen nicht einfach den nächsten Parkplatz nehmen. Wenn Sie daneben parken, achten Sie darauf, dass mindestens die Bodenmarkierung immer freigehalten wird.

Wieso gibt es abgesenkte Bordsteine?

Bordsteine sind an vielen Stellen in der Stadt abgesenkt. Dies hat nicht den Zweck, um leichter mit dem Auto auf den Bordstein fahren zu können oder sein Gepäck leichter ausladen zu können, sondern um mobilitätseingeschränkten Menschen die sichere und komfortable Nutzung von Gehwegen überhaupt erst zu ermöglichen. Dafür ist eine Absenkung der Bordsteine vor allem an Kreuzungen wichtig. Unser Tipp: Bitte achten Sie darauf, dass Absenkungen an Gehwegen freibleiben, da vor allem mobilitätseingeschränkte Menschen den Gehweg sonst nicht oder mit enormen Aufwand nutzen können bzw. gezwungen sind, große Umwege in Kauf zu nehmen.

Was ist die sogenannte Restgehwegbreite und warum muss sie frei bleiben?

Der Gehweg wird von vielen unterschiedlichen Menschen genutzt: Menschen zu Fuß, mit Rollstühlen, mit Kinderwägen oder Rollatoren und blinde Menschen mit oder ohne Blindenlangstock. Alle diese Menschen benötigen Platz, um den Gehweg sicher zu nutzen. Deswegen muss immer eine ausreichende Gehwegbreite frei bleiben ohne Hindernis. Dies gilt insbesondere für die innere, straßenabgewandte Gehwegkante. Dort können sich blinde Menschen mit ihrem Blindenlangstock z. B. an der Hauskante entlang orientieren. Besonders gefährlich sind hier bewegliche Hindernisse, die mal da sind und mal nicht, denn auf sie kann man sich schlecht einstellen. Beispiele dafür sind: Falsch abgeschlossene Fahrräder, Kundenstopper auf dem Gehweg, Außenbestuhlung, stehende oder liegende E-Scooter, oder auch schlecht abgesicherte Baustellen. Auch schlecht oder falschgeparkte Autos stellen häufig ein Hindernis dar. Bei wenig Beleuchtung verschlimmert sich die Problematik nochmals. Unser Tipp:. Bitte halten sie die Gehwege frei. Falls Sie bei einem engen Gehweg Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren etc. begegnen, warten Sie bitte oder machen Platz.

Was hören gehörlose oder schwerhörige Menschen im Öffentlichen Raum? Können Sie Hinweise und Gefahren durch Geräusche wahrnehmen?

Gehörlose Menschen hören Fahrradklingeln, Hupen, Rufe oder heranfahrende Fahrzeuge nicht und können dementsprechend nicht reagieren. Auch schwerhörige Menschen hören diese Geräusche häufig nicht bzw. können diese nicht eindeutig zuordnen. Unser Tipp: Bitte machen Sie rechtzeitig auf sich aufmerksam, in der Nacht zum Beispiel auch durch ausreichende Beleuchtung. Bitte passen Sie Ihr Tempo der Verkehrssituation an. Falls ein gehörloser oder schwerhöriger Mensch nicht rechtzeitig auf Ihre Signale reagiert, dann ist dies keine böse Absicht: Fahren oder bewegen Sie sich entsprechend langsam.

Gesichter der Kampagne

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